Small is beautiful
Nach dem Market Garden Prinzip, bauen wir von Dorfgmües, auf kleiner Fläche ein breites und saisonales Sortiment an Gemüsekulturen an. Der Betrieb funktioniert auf Basis einer regionalen Vertragslandwirtschaft. Mehrere private Haushalte abonnieren eine Gemüsetasche für eine ganze Saison und erhalten dafür während rund 30 Wochen, von Mai bis November, erntefrisches Dorfgmües.
Dorfgmües heisst
für die Region: Dorfgmües bringt das Gemüse zurück ins Dorf. Unser Ziel ist es, die Bewohner von Thalwil und den umliegenden Gemeinden mit dem frischesten und schmackhaftesten Gemüse aus der Region zu versorgen. Dies erreichen wir, indem wir ein Grossteil des Gemüses, erst am Tag der Ausgabe ernten.
für Gesundheit und Umwelt: Wir verzichten vollständig auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und künstlichen Düngern. Die kurzen Transportwege schonen das Klima. In unserem Garten fördern wir ein biologisches Gleichgewicht, um gesundes Gemüse ernten zu dürfen. Nebst einem lebhaften Boden, schaffen wir eine Vielzahl an Lebensräumen für Nützlinge und andere kleine Helfer.
für Transparenz: Bei Dorfgmües kennen die Konsumenten Ihre Gemüsegärtnerin und Ihren Gemüsegärtner. Sie haben die Möglichkeit ihr Gemüse direkt bei uns auf dem Feld abzuholen oder sich bei einer Führung den Betrieb zeigen zu lassen. Dies sorgt für Vertrauen und gegenseitiges Verständnis.
Der Gärtner von Dorfgmües
Ich, Reto, habe vor Jahren die Freude am Gemüsegärtnern entdeckt und anfänglich vor allem mich selbst und meine Familie mit frischem Gemüse versorgt. Nach einiger Zeit kam bei mir dann der Gedanke auf, mein Gemüse auch anderen Leuten zugänglich zu machen. Die passende Methode hierfür erschien mir bald klar, der Anbau soll nach dem Market Garden Prinzip erfolgen. Was folgte, waren diverse Praktika auf Gemüsebaubetrieben, Lehrgänge und Seminare im Bereich Market Gardening und die finale Gewissheit, dass ich diesen Weg einschlagen möchte. Für mich bedeutet Market Gardening einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen und meinen persönlichen Anteil für eine enkeltaugliche Zukunft zu leisten. Fleissige Unterstützung erhalte ich bei der Arbeit von Jiyoung, meiner Frau. Sie hilft bei den Erntetagen im Garten mit und ist zudem für den Web- und Socialmediaauftritt von Dorfgmües zuständig.
Market Garden
Auf kleiner Anbaufläche, meist weniger als eine Hektare, wird nach dem Vorbild der Pariser Gemüsegärtner vom 19. Jahrhundert, Gemüse angebaut. Die sogenannten Maraichers, versorgten damals die gesamte Bevölkerung von Paris mit Gemüse. Ihre verhältnismässig kleinen Gemüsegärten, zogen sich wie ein Ring um die Grossstadt. Die zwischenzeitlich vergessen gegangenen Anbaumethoden der Maraichers, wurden von den beiden Pionieren Eliot Coleman (USA) und Jean-Martin Fortier (Kanada) in die heutige Zeit übersetzt. Die daraus entstandene Bewegung nennt sich Market Gardening.
Biointensiver Gemüsebau
Market Gardening ist eng mit dem System des biointensiven Gemüsebaus verbunden. Bei diesem System geht es darum, anhand von ökologischen Anbaumethoden, auf einer kleinen Anbaufläche, einen möglichst hohen Ertrag zu erwirtschaften. Auf die Anwendung von schweren Maschinen wird verzichtet, was wiederum bedeutet, dass die Gemüseproduktion mit sehr viel Handarbeit verbunden ist. Um dennoch auf kleiner Fläche ausreichend Gemüse produzieren zu können, ist eine ausgeklügelte Anbau- und Fruchtfolgeplanung nötig. Die Planung ermöglicht, dass die Beete während der Anbausaison praktisch durchgehend mit einer Kultur besetzt sind. Durch den Einsatz von Kompost wird der Humusaufbau aktiv gefördert. Um Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zu erhalten und die Bodenstruktur zu schonen, wird der Boden nur minimal bearbeiten.